Ludger Lohmann

Als einer der renommiertesten Orgelvirtuosen und Orgelpädagogen hat Ludger Lohmann nachhaltigen Einfluss auf die Orgelkultur genommen. Seine Konzerttätigkeit, die ihn in viele Kirchen, Kathedralen und Konzertsäle der Welt geführt hat, begann mit Auszeichnungen bei mehreren bedeutenden internationalen Wettbewerben, darunter der ARD-Wettbewerb München 1979 und der Grand Prix de Chartres 1982.

 

1954 in Herne geboren, studierte er an der Musikhochschule Köln Orgel bei Wolfgang Stockmeier und Cembalo bei Hugo Ruf. Während er an der Kölner Universität eine musikwissenschaftliche Dissertation über „Die Artikulation auf den Tasteninstrumenten des 16.-18. Jahrhunderts“ erarbeitete, nahm er wichtige künstlerische Impulse von Anton Heiller in Wien und Marie-Claire Alain in Paris auf. Die Verpflichtung gegenüber diesem künstlerischen Erbe war für ihn die Motivation, eigene pädagogische Arbeit gleichberechtigt neben seine Konzerttätigkeit zu stellen. So hat er in über 40 Jahren, zunächst an der Kölner, ab 1983 als Professor an der Stuttgarter Musikhochschule, zahlreiche junge Organisten und Organistinnen aus aller Welt ausgebildet, von denen heute viele selbst konzertierend und lehrend fruchtbare Arbeit leisten. Ein zentrales Anliegen war dabei immer das Streben nach einer an stilistischen Konventionen ihrer Entstehungszeit orientierten Interpretation musikalischer Werke, ausgehend von den in seiner Dissertation, die zum Standardwerk wurde, niedergelegten Erkenntnissen, welche später in zahlreichen Publikationen zum 19. und 20. Jahrhundert erweitert wurden. Musikalisch sind sie in vielen CD-Produktionen dokumentiert.

 

Seine künstlerische und pädagogische Ausstrahlung hat Ludger Lohmann als Gastprofessor, Dozent zahlloser masterclasses und Juror in vielen Wettbewerben durch die Welt geführt. Als Wissenschaftler war er dem großen Orgelforschungsprojekt GOArt der Universität Göteborg verbunden. Als Sachverständiger hat er wichtige Orgelbau- und Restaurierungsprojekte in mehreren Ländern begleitet. In Anerkennung seiner vielfältigen Tätigkeit hat ihn das britische Royal College of Organists als ersten mit seiner Ehrenmedaille ausgezeichnet. 2023 erhält er den „Preis der Europäischen Kirchenmusik“.

 

 

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